Ich wollte schon längst was schreiben über das Thema Personal Branding, weil es meiner Meinung nach nicht nur ein Thema für Selbstständige ist, sondern immer wichtiger wird für Angestellte, die ihre Karriere proaktiv vorantreiben wollen. Und jetzt habe ich gestern diesen Podcast zum Thema gehört mit LinkedIn-Expertin Céline Flores Willers und seitdem geht mir ein Satz nicht mehr aus dem Kopf:
Personal Branding verschafft Professionals einen Wettbewerbsvorteil
Ich bin ja im Mentoring tätig und in der aktuellen Staffel des Mentoringprogramms der Universität Leipzig hatte ich ein Match mit einer neuen Mentee. Ich wurde über Name und Werdegang informiert und bin online gegangen, um sie auf LinkedIn zu finden. Das Profil war spärlich, ohne Foto, kaum Informationen. Ich habe ihr über dieses Portal eine Nachricht geschrieben, dass ich mich freue sie kennenzulernen etc.
Wochenlang keine Antwort. Kurz vor der Auftaktveranstaltung der Mentorenstaffel schrieb sie mir eine E-Mail, die mich nachdenklich machte: Sie sei sich nicht sicher, ob sie sich auf einer Business-Plattform mit all ihren Daten präsentieren möchte, deswegen habe sie auch fast keine Inhalte auf ihrem Profil.
Grundsätzlich verstehe ich ja Bedenken bzgl. Datenschutz etc. Aber: Bedenken bei Daten, die sowieso jeder über dich in Erfahrung bringen kann? Es verlangt ja keiner, dass du dein Innerstes offenbarst, im Gegenteil, das wäre manchmal sogar kontraproduktiv. Aber ein paar Informationen zu deinen Fähigkeiten, deinem Werdegang und deiner Expertise könnten dir total helfen. Denk nur mal an die ganzen Jobmöglichkeiten, die sich dadurch eröffnen würden.
In dieser globalen, vernetzten, digitalen Welt in der wir heute arbeiten, kann digitale Sichtbarkeit ein echter Wettbewerbsvorteil auf dem hart umkämpften Arbeitsmarkt sein. Ganze Recruitingprozesse finden heute fast ausschließlich online statt. Nicht nur Recruiter und Headhunter recherchieren online, sondern auch Kollegen und Teamleiter suchen nach Fachkräften und Freelancern. Es gibt Jobs, für die wirst du nie in Betracht gezogen, wenn du nicht auffindbar bist.
Manche Bewerber bauen sich ganze Webseiten, um bei einem Auswahlverfahren ganz vorne zu landen. Meiner Ansicht nach ist das übertrieben, aber grundsätzlich stimmt es schon:
Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt.
Du musst ja nicht gleich zum Influencer werden (die verdienen damit Geld), aber mit einem gepflegten Profil auf einem der Business-Portale sprichst du dir selbst eine Empfehlung aus: Du bist am Zahn der Zeit, in der Branche vernetzt und dein Know How qualifiziert dich für den nächsten Job oder die höhere Position. Es geht um Wiedererkennung und Reputation. Du kannst sichtbar werden mit einem Thema, dass dir am Herzen liegt oder mit etwas, das du besonders gut kannst. Deine Ideen werden gesehen und gehört, im besten Fall vom eigenen Chef an den du sonst nicht rankommst. Du kannst dich mit Kollegen vernetzen, gegenseitig Kenntnisse bestätigen und Empfehlungen schreiben.
Einmal angelegt, kostet dich die Pflege deines Businessprofils nicht viel Zeit, du betreibst ja kein Community Management. Und du wirst sehen am Ende macht es richtig Spaß. Probiers aus und have fun!
Wir sehen uns auf LinkedIn Eure Katja
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