So, das wars. Bin ich froh, das die Fastenzeit um ist! Seit Aschermittwoch, den 17. Februar 2021, habe ich Detox gemacht und meinen Körper entgiftet, in dem ich keinen Weizen und keinen Zucker gegessen und keinen Alkohol getrunken habe. Und ich sag euch, es war hart, richtig hart. Ich hätte gleich mehrmals am liebsten hingeschmissen, hab es aber nicht getan. Gleichwohl ich einige cheating Momente hatte, manchmal unwissend, manchmal nicht. Es war so entbehrungsreich, dass ich am ersten Tag nach der Fastenzeit mit allen verbotenen Lebensmitteln so reingehauen habe, dass es mir total schlecht ging. Aber von vorne.
Ich weiß nicht wie ich auf die Idee gekommen bin, mich gleichzeitig von drei bis dato essenziellen Nahrungsmitteln in meiner Ernährung zu verabschieden. Aber gesagt, getan. Ich hatte ja schon mehrfach immer zu Beginn des Jahres sechs Wochen keinen Alkohol getrunken und da das relativ unproblematisch war, dachte ich wohl es kann so schlimm nicht sein. Pustekuchen! Es war schlimm.
Zunächst einmal war ich nicht vorbereitet. Da ich zu Beginn der Fastenzeit beruflich stark eingespannt war, bin ich einfach ins kalte Wasser gesprungen. Ich hatte weder eingekauft, geschweige denn einen Ernährungsplan oder Rezepte am Start. Ich stand an Tag eins da und dachte, so ein Mist was esse ich jetzt? Irgendwann mal was gehört von glutenfreien Produkten, aber wo bekomme ich die jetzt nochmal? In den ersten Tagen (vielleicht auch Wochen) stand ich stundenlang in Supermarkt und Bioladen, um herauszufinden, wo für mich die richtigen Produkte stehen. Und das oft mit einem genervten Kleinkind an der Hand. Oh man. Die anfängliche Euphorie wich schnell der Ernüchterung, besonders als ich merkte, das viele Produkte, die kein Weizen enthalten, dafür eine Menge Zucker haben. Puh, das war der erste Punkt an dem ich hinschmeißen wollte. Naja, war meine eigene Schuld, ich hätte mich besser vorbereiten müssen.
Als ich merkte, dass das so nicht funktionieren würde, habe ich meinen Ernährungsplan angepasst. Ich wollte weiter auf Weizen verzichten, erlaubte mir aber mit dem Zucker nicht so streng zu sein. Ich verbannte offensichtlich süße Nahrungsmittel wie Schokolade und Gebäck aus meiner Ernährung, war aber etwas entspannter mit Zucker in Brot oder Aufschnitt, und Fruchtzucker, der in vielen Obstsorten steckt. Beim Backen und Kochen, habe ich mit Agavendicksaft gesüßt.
Ich legte mir ein paar Rezepte zurecht, die ich mag. Zum Frühstück gab es oft Porridge mit frischen Früchten und Nüssen, oder Rührei in den schönsten Varianten mit Tomate und Mozarella oder mit Pilzen. Dazu eine Scheibe Brot auf Sauerteigbasis. Eine Umstellung war, dass ich nun viel öfter kochen musste. Aber dafür wollte und will ich mir auch in Zukunft Zeit nehmen. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass warmes Essen schon zum Frühstück meinem Bauch richtig gut tut. So weit das Positive. Das Negative - ich hatte tatsächlich sowas wie Entzugserscheinungen: Kopfschmerzen und Schwindel in den ersten Tagen, aber danach nicht wieder.
Ich probierte mich durch alle möglichen Brot- und Nudelsorten. Ich sag euch, da gibt es schon welche, die wirklich überhaupt nicht schmecken. Von Saatenbrot kann ich nur eine Scheibe essen, ich hab das Gefühl das wird immer mehr im Mund und Reisbrot schmeckt sowas von trocken. Thank god, es gibt Dinkel. Dinkelbrötchen gibts bei uns immer am Wochenende und die sind richtig lecker, und die kleinen Salzbrezeln aus Dinkel haben mir oft den abendlichen Snack gerettet. Ich hab auch viele Nudeln probiert: aus gelben oder roten Linsen, Mais oder glutenfrei. Alles nicht das wahre, der Eigenschmack des Gemüses ist meines Erachtens zu stark. Ach, ich freue mich so auf den nächsten Abend mit köstlicher italienischer Pasta, al dente bitte!
Den Alkohol habe ich selten vermisst. Manchmal beim abendlichen Kochen am Wochenende, wenn das Kind im Bett war und ich Risotto gerührt habe, oder als meine Mama uns besucht hat und mit meinem Mann den leckeren Rosé getrunken hat. Aber das waren Momente, die genauso vorbei gingen wie die Frustation auf bestimmte Lieblingsgerichte verzichten zu müssen. Letztlich fühlte ich mich körperlich richtig gut. Wie gut eigentlich merkte ich erst, als ich gestern zum ersten Mal wieder alles essen und trinken konnte. Zucker, Weizen, Alkohol - alles auf einmal und alles durcheinander, legte meinen Körper komplett lahm.
Fazit: Die Fastenzeit hat mir wieder einmal sehr bewusst gemacht, dass ich noch mehr darauf achten muss, was ich einkaufe oder jeden Tag zu mir nehme, welche Inhaltsstoffe wo drin sind und wie ich mich fühle nach dem Essen. Einige gute Ernährungsgewohnheiten aus dieser Zeit werde ich beibehalten. Ich bin stolz auf mich, dass ich das Programm so durchgezogen habe, anfangs kam es mir vor wie ein Ding der Unmöglichkeit, vor allem in einer Zeit in der man schon so viele Entbehrungen hinnehmen muss (Stichwort Corona). Aber ich hab es geschafft.
Ob ich es wieder tun würde? Ich glaube nicht, jedenfalls nicht wieder alles aufeinmal.
Frohe Ostern und schaut auf Euch,
Eure Katja
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