Eins erstmal vorweg: Die berufliche Entwicklung vom Young Professional zur Führungskraft ist ein Prozess. Ein Prozess, der nicht immer lang sein muss, aber einer zu dem neben der fachlichen Ausbildung, vor allem auch die Entwicklung einer Führungspersönlichkeit gehört.
Viele junge Talente setzen sich schon am Anfang des Berufslebens extrem unter Druck möglichst schnell viel erreichen zu wollen: Knallhart verhandeln, Hauptsache als Head of irgendwas in den Job starten, oder schon mit 20 im eigenen Unternehmen selbst ein Team aufbauen. In vielen Fällen führt dann gnadenlose Überforderung zum Scheitern. Die Folge sind Frustration und Demotiviation, im schlimmsten Fall Burn out, weil man sich an Dingen aufreibt, die man noch gar nicht können kann - und dabei geht das Berufsleben nun erst richtig los.
Du hast nach dem Studium Top-Voraussetzungen für eine Top-Karriere - bringst die besten Abschlüsse mit, sprichst mehrere Sprachen, warst im Ausland, hast Praktika absolviert etc. Und gefühlt fängst du trotzdem im ersten Job von vorne an. Klingt erstmal blöd, aber soll ich dir was sagen - das ist ok, es kann der Anfang einer großartigen Karriere sein.
Employee Journey
In dieser frühen Phase des Jobeinstiegs steht Orientierung an erster Stelle. Du begreifst dich selbst als kleines Zahnrad in einer großen Maschine namens Unternehmen, und als noch kleineres Zahnrad in einer noch größeren Maschine namens Wirtschaft. Du beobachtest, siehst und hörst zu was die anderen Zahnräder neben, über oder unter dir so machen. Und du lernst was deine Funktion und dein Beitrag zum großen Ganzen ist, damit das Getriebe namens Unternehmenserfolg wie geschmiert läuft.
Am Anfang wird es hier und da ruckeln, denn neue Zahnräder bringen zwar grundsätzlich erstmal gute Voraussetzungen mit - haben sie doch in der Schule gelernt wie man sich dreht - sind aber weder geschliffen, noch geölt. Je nach Einstiegslevel bist du vielleicht erstmal nur ein Ersatz-Zahnrad, das mitläuft aber noch nicht eingesetzt wird, wenn es drauf ankommt.
Aber ich versichere dir, dein Moment wird kommen und er kommt immer plötzlich.
Wahrscheinlich hast du eine zeitlang einen richtig guten Job als Ersatz-Zahnrad gemacht, beobachtet, zugehört, umgesetzt. Und als eines der erfahreneren Zahnräder ausfällt, ist dein Moment da. Der Moment in dem DU die Verantwortung trägst, dass das Getriebe weiterläuft.
Wahrscheinlich denkst du jetzt, du hast bis hier hin viel geleistet und einen großen Schritt in deinem Berufsleben geschafft, und das ist auch so. Aber langweilig wird es trotzdem nicht, denn auch hier gilt: Jetzt geht es erst richtig los! Als Zahnrad mit Verantwortung (aka Führungskraft) hast du eine wichtige Position im Getriebe. Alle verlassen sich auf dich. Du trägst Sorge dafür, dass alles wie geschmiert weiter läuft, immer - egal, ob bei großer Belastung oder bei kleiner, bei hohem Verkehrsaufkommen oder bei kleinem, und auch bei Ausfall von Zahnrädern in deinem Team. Das Ergebnis muss stets gleich gut oder besser sein. Nur dann läuft der Laden.
Das Beste daran ist: Du weißt genau was du tun musst. Du weißt genau wie das geht, denn du hast ja vorher, als du noch ein kleines Zahnrad warst, gesehen und verstanden wie das die älteren Zahnräder so machen. Und je länger du als kleines Zahnrad von den anderen lernen durftest, um so leichter fällt dir jetzt der Job als großes Zahnrad. Und so wirst du selbst zum Vorbild für die kleinen Zahnräder, die nachkommen.
Ich könnte die Geschichte noch ewig weiter erzählen, denn es gibt stets NOCH größere Zahnräder mit NOCH mehr Verantwortung im Getriebe, aber das Prinzip ist immer das gleiche.
Als Führungskraft im Unternehmen bist du ein großes Zahnrad im Getriebe, das verantwortlich ist für den Erfolg des eigenen Teams und eines, das stets zum wachsenden Unternehmenserfolg beiträgt. Du beherrschst deinen fachlichen Job im Schlaf, damit du dich neben deinem eigentlichen Job, jenen Herausforderungen widmen kannst, die jetzt zusätzlich auf dich als Führungskraft zukommen: Zum Beispiel Visionen und Ziele vermitteln, Struktur geben, Motivation hochhalten, Konflikte moderieren, Mitarbeiter entwickeln - und bei alledem bestmöglich zum finanziellen Unternehmenserfolg beitragen.
Was du heute schon tun kannst, um dich gut auf die Rolle als Führungskraft vorzubereiten, darüber schreibe ich beim nächsten Mal.
Bis dahin wünsche ich dir viel Erfolg! Und wenn du deine Karriereoptionen mal mit einer erfahrenen Führungskraft besprechen möchtest - schreib mir gerne eine Nachricht mail@katjaroesener.com
Alles Liebe
Deine Katja
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